Eichwalde geht gegen Hass und Hetze auf die Straße
Ca. 500 Bürger aus Eichwalde, Zeuthen und weiteren Orten haben sich heute auf dem Marktplatz in Eichwalde versammelt, um den Opfern des Faschismus zu gedenken und ein Zeichen gegen Faschismus und die radikalen Rechten zu setzen. Mit Begleitung des Blasorchesters Eichwalde wurden gemeinsam Lieder gesungen und Vertreter aller Unterstützer kamen zu Wort. Dank an die Initiatoren und Dank an alle Bürger, die vor Ort waren und Flagge gezeigt haben.
Hier ein Auszug aus meinem Wortbeitrag:
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,
mein Name ist Philipp Martens, Mitglied der Partei Die Linke und Vorsitzender der Gemeindevertretung Zeuthen. Ich freue mich, dass ich heute in dieser Funktion ein paar Worte an Sie richten darf. Ich Danke den Initiatoren für die Organisation und diese tolle Veranstaltung.
Heute vor 79 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Wir gedenken den Opfern. Millionen von Menschen wurden von den Nazis aufgrund ihrer Religion, ihrer Abstammung, ihrer politischen Einstellung, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Haltung oder aufgrund einer körperlichen oder seelischen Einschränkung vertrieben, gefoltert und ermordet. Das geschah alles in unserem Land.
Wir erinnern uns an den Schwur von Buchenwald, den ich auszugsweise zitieren möchte:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Wir müssen leider feststellen, dass dieses Ziel nicht verwirklicht ist. Der Nazismus konnte nicht vernichtet werden. Schlimmer noch, er erlebt seit Jahrzehnten eine Renaissance. Von offen faschistischen Gruppen und Bewegungen bis hin zu Parteien, deren Reihen mit Faschisten gefüllt sind. Machen wir uns nichts vor. Dieses Konglomerat von Rechten will die Freiheit des Andersseins und des Andersdenkens aushebeln. Unsere Freiheit ist in Gefahr.
Man sagt, „Geschichte wiederholt sich nicht“. Aber es gibt auch den Spruch, dass Geschichte sich manchmal reimt. Deshalb sage ich und deshalb sagen wir, „Währet den Anfängen“.
Nie wieder ist jetzt. Nie wieder ist aber auch morgen und übermorgen. Nie wieder heißt, sich täglich mit all seinem Tun gegen Faschismus und die Rechten zu stellen. Das, was hier heute geschieht macht Mut und muss der Anfang des breiten Widerstandes in unserer Gemeinschaft sein, der sich verstetigt und nicht abreißt.
Der Kampf gegen den Faschismus und gegen die Rechten ist unsere Pflicht. Es ist ein Kampf gegen die Barberei, es ist ein Kampf für unser aller Freiheit, die Freiheit unserer Kinder.
Vielen Dank.